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Ewig - pp 87

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Peer van Gavint entließ den Fahrer der Botschaft mit einem lässigen Winken und überquerte betont langsam den Wiener Karlsplatz, flanierte durch die Parkanlagen vorbei an einigen Dealern und reagierte nicht auf ihre Angebote. Er zog seine Ray Ban aus der Tasche, setzte sie auf und stieg schließlich die Stufen zur Karlskirche empor.
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Bei der Errichtung des römischen Legionslagers Vindobona, des ersten historisch überlieferten Besiedlungskernes von Wien, lag das Hauptbett der Donau wahrscheinlich im Bereich der Gonzagasse. Die hoch liegende Stadtterrasse hatte ein etwas größeres Areal als heute und übersah den Donauhauptstrom an ihrem Fuß und das von zahlreichen Flussarmen durchzogenem Auentiefland auf der anderen Seite. Einer dieser schwächer durchströmten Flussarme, der sogenannte Wiener Arm, lag wahrscheinlich in der Position des heutigen Donaukanals und vereinigte sich im Bereich der Marienbrücke mit dem Hauptstrombett. Im Zuge eines Katastrophalen Hochwassers im späten 3. Jh. Brach ein großer Teil der Stadtterrasse samt dem im Süden darauf liegenden römischen Legionslager weg. Nach dieser Katastrophe herrschte eine völlig veränderte Situation: Der Stadtterrassenabfall und das Hauptstrombett der Donau hatten sich 100m stadteinwärts verlagert und befanden sich nun entlang des heutigen Straßenzuges des Salzgrieses, während der Gonzagassenarm zu versanden begann. Um die erste Jahrtausendwende setzte dann der Nordostverlagerungstrend der Donau, der den Strom schon durch das ganze Eizeitalter hindurch bestimmt hatte, wieder stärker ein. Im 12. Jh. Verlandete dadurch auch der Salzgriesarm und das schiffbare Hauptbett der Donau befand sich nun im Wiener Arm. Drei Jahrhunderte später floss auch im Wiener Arm nur mehr wenig Wasser. Diese Entwicklung war für die mittelalterliche Stadt, die für ihren Gütertransport auf den Wasserweg angewiesen war, äußerst bedrohlich. Man begann den Wiener Arm zu befestigen und zu vertiefen. Im 17. Jh. Wurde schließlich mit Durchstichen und weiteren Regulierungen der ehemalige Wiener Arm endgültig in den heutigen, künstlichen Donaukanal verwandelt.
pp 122-123 from Wien, Umweltstadtführer: Einblick in die Natur einer Großstadt by Christine, Margreth, Isabella Embleton Hamann, Keiler, Teufl

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"Punkerdusche", schrie Tamaras Exfreund. Wir saßen im Resselpark. Tamara hatte ihn falsch verstanden, schüttelte ihre Bierdose und ließ den Verschluss knacken, und ich ging in Deckung. Weißer Schaum schoss durch die Luft.
"Nicht doch, lass das!", schrie der Ex.
"Dann nicht", meinte Tamara und leckte den Schaum von ihren Fingern.
"Deo! Ich wollte das Deo!"
Unsere ganze Gruppe roch nach Bier und Axe Africa. Die Bierflecken auf der Kleidung kühlten schnell aus, mich fröstelte. Es war mein erster Herbst auf der Straße.
"Na toll", sagte ich, "ganz toll!"
"Scheiß dich nicht an", gab Tamara zurück, "trocknet ja wieder."
Die Jungs, die immer zum Einkaufen gingen, kamen mit drei großen Bechern Joghurt zurück, verschiedene Geschmacksrichtungen. Wir steckten unsere Plastiklöffel in die Becher, es gab einen Kampf um Stracciatella, "Tamara, friss nicht immer alles weg", ein Batzen Joghurt landete auf dem Boden, jemand stieg mit dem Schuh hinein und zog Schlieren. Ich überlegte, ob Bier und Joghurt eine einigermaßen solide Ernährungsgrundlage bildeten, anscheinend konnte man davon zumindest einige Jahre ohne schlimmere Mangelerscheinungen leben.
"Ich brauch einen neuen Haarschnitt", verkündete Tamara noch schmatzend, "jetzt gleich."
Das war Tamara: ungeduldig.
Nach dem Essen schnitt ich ihr die Haare an den Seiten mit meiner Nagelschere, nur oben ließ ich sie lang, und die ganze Zeit sinnierte Tamara darüber, wie sinnlos es doch sei, totes Haar - und nichts anderes sei das ja - mit sich herumzutragen.
pp 23-25 from Chucks by Cornelia Travnicek