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Chucks - pp 23-25
"Punkerdusche", schrie Tamaras Exfreund. Wir saßen im Resselpark. Tamara hatte ihn falsch verstanden, schüttelte ihre Bierdose und ließ den Verschluss knacken, und ich ging in Deckung. Weißer Schaum schoss durch die Luft.
"Nicht doch, lass das!", schrie der Ex.
"Dann nicht", meinte Tamara und leckte den Schaum von ihren Fingern.
"Deo! Ich wollte das Deo!"
Unsere ganze Gruppe roch nach Bier und Axe Africa. Die Bierflecken auf der Kleidung kühlten schnell aus, mich fröstelte. Es war mein erster Herbst auf der Straße.
"Na toll", sagte ich, "ganz toll!"
"Scheiß dich nicht an", gab Tamara zurück, "trocknet ja wieder."
Die Jungs, die immer zum Einkaufen gingen, kamen mit drei großen Bechern Joghurt zurück, verschiedene Geschmacksrichtungen. Wir steckten unsere Plastiklöffel in die Becher, es gab einen Kampf um Stracciatella, "Tamara, friss nicht immer alles weg", ein Batzen Joghurt landete auf dem Boden, jemand stieg mit dem Schuh hinein und zog Schlieren. Ich überlegte, ob Bier und Joghurt eine einigermaßen solide Ernährungsgrundlage bildeten, anscheinend konnte man davon zumindest einige Jahre ohne schlimmere Mangelerscheinungen leben.
"Ich brauch einen neuen Haarschnitt", verkündete Tamara noch schmatzend, "jetzt gleich."
Das war Tamara: ungeduldig.
Nach dem Essen schnitt ich ihr die Haare an den Seiten mit meiner Nagelschere, nur oben ließ ich sie lang, und die ganze Zeit sinnierte Tamara darüber, wie sinnlos es doch sei, totes Haar - und nichts anderes sei das ja - mit sich herumzutragen.
"Nicht doch, lass das!", schrie der Ex.
"Dann nicht", meinte Tamara und leckte den Schaum von ihren Fingern.
"Deo! Ich wollte das Deo!"
Unsere ganze Gruppe roch nach Bier und Axe Africa. Die Bierflecken auf der Kleidung kühlten schnell aus, mich fröstelte. Es war mein erster Herbst auf der Straße.
"Na toll", sagte ich, "ganz toll!"
"Scheiß dich nicht an", gab Tamara zurück, "trocknet ja wieder."
Die Jungs, die immer zum Einkaufen gingen, kamen mit drei großen Bechern Joghurt zurück, verschiedene Geschmacksrichtungen. Wir steckten unsere Plastiklöffel in die Becher, es gab einen Kampf um Stracciatella, "Tamara, friss nicht immer alles weg", ein Batzen Joghurt landete auf dem Boden, jemand stieg mit dem Schuh hinein und zog Schlieren. Ich überlegte, ob Bier und Joghurt eine einigermaßen solide Ernährungsgrundlage bildeten, anscheinend konnte man davon zumindest einige Jahre ohne schlimmere Mangelerscheinungen leben.
"Ich brauch einen neuen Haarschnitt", verkündete Tamara noch schmatzend, "jetzt gleich."
Das war Tamara: ungeduldig.
Nach dem Essen schnitt ich ihr die Haare an den Seiten mit meiner Nagelschere, nur oben ließ ich sie lang, und die ganze Zeit sinnierte Tamara darüber, wie sinnlos es doch sei, totes Haar - und nichts anderes sei das ja - mit sich herumzutragen.
Near fragment in time
Als er Richtung Südosttangente fuhr, fiel ihm der alte Mann wieder ein. Die Befragung würde nur ein paar Minuten dauern, dann wäre, der Vollständigkeit halber, wieder ein Zeuge abgehakt. Marc bog in die Wassergasse ein und fand einen Parkplatz direkt vor dem Haus. Im ersten Stock läutete er an der Tür mit der Nummer 14.
pp 230 from Canard Saigon by
Near fragment in space
Am Karlsplatz angekommen, wechsle ich die Bahn, gehe in Richtung U4. Dabei halte ich Ausschau nach Tamara, suche systematisch die Ecken und Plätze ab, sehe sie aber nicht, höre nur über dem Stimmengewirr den Gesang des Augustin-Verkäufers. Alles ist hin. Ich stelle mir vor, ich gehe an ihr vorüber, und da sitzt sie, den Kopf in den Nacken gelegt, sie starrt in das künstliche Licht, neben ihr ein anderes Mädchen, noch jünger als ich. Unsere Blicke würden sich treffen, ganz unvermittelt, und sie würde alt aussehen, älter, als ich sie in Erinnerung habe. Ich würde weitergehen, vielleicht ein bisschen langsamer, sie würde mir nicht nachsehen, sondern sich zu dem Mädchen wenden und zu dem Mädchen so etwas Wahrhaftiges sagen, dass sich jedem, der es hört, alle Härchen alarmiert aufstellen würden.
pp 90 from Chucks by