« Back to Ewig
Ewig - pp 339
Ein paar dünne Fetzen Morgennebel trieben träge knapp über der Wasseroberfläche des romantisch gelegenen Schellensees, dem Mittelpunkt einer Kleingartenanlage im Süden Wiens. Der breite Waldgürtel um den See in Verbindung mit dem Bauverbot direkt am Ufer machte die Lage des kleinen Gewässers noch idyllischer.
Near fragment in time
Jellers Laden lag auf einer Wasserader, wie alle Läden in Boboville, mit der gewissen Ausnahme des Santo Spirito, aber das war kein Laden, sondern eine Disco für Leute, die Elektromusik verabscheuten und das Tanzen hassten. Jellers Laden erinnerte an die Wohnzimmer der Camusleser. An den Wänden zogen sich Regale bis zur Decke, darin stand der Literaturkanon, gelesen, aber vergessen, er stand da und staubte, für den Fall, dass jemand nach Proust fragten sollte oder nach Kafka, Platonow oder Orwell. In der Mitte des Raums, mitten im Nebel, der aus dem feuchten Keller unter dem Jellerladen stieg, dauerte ein abendmahllanger Tisch, auf dem war der Pop aufgestellt, mit den Buchrücken nach oben. Noam Chomsky, Susan Sontag, die postmarxistische Trauerliteratur, die Bestsellerei, und dann die Bücher für Leute, denen man Bücher schenkt und nicht Liebe und schließlich die Hauptwerke der Bobovillains, alle langen Nasen lang krochen sie vorbei, um die Höhe ihres Stapels zu notieren.
pp 147 from Boboville by
Near fragment in space
Zunächst zogen noch die monotonen Häuserschluchten der Vorstadtbezirke an ihm vorbei, das graue und trostlose Meidling, dann, ab Hetzendorf, wurde es etwas freundlicher, noch einmal Tristesse im Angesicht von Atzgersdorf und Liesing, um schließlich in die sanfte Hügellandschaft von Mödling, Guntramsdorf und Gumpoldskirchen, überzugehen.
pp 183 from Tacheles by