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Rendezvous mit dem Tod - pp 211-212

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»Lass uns ins Café Schwarzenberg gehen. Ich könnte noch einen Kaffee gebrauchen.« Rheinhardt hielt inne und meinte dann noch: »Und etwas dazu vielleicht.«
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  Café Schwarzenberg

Near fragment in time

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Neubau, wie der siebte Bezirk genannt wird, hatte seit einigen Jahren einen grünen Bezirksvorsteher, der für dieses ehrenvolle Amt sogar seine Trafik treuhändisch an andere übergab. Hier wohnten seit zwanzig Jahren die gleichen Leute. Damals waren sie als 20-jährige Studierende in Substandardwohnungen eingezogen, hatten in verrauchten Kneipen ihre ersten künstlerischen Schritte gemacht oder com Designerdasein geträumt. Sie renovierten ihre Wohnungen, kauften anderem DisignerInnen überteuerte Klamotten ab und konnten sich nicht nur Sushis leisten, sonder Bio-Sushis. Niemand zog weg, alle wurden hier älter und die Kinder der Leute hatte weiterhin keine Parks zum Spielen. Selbst die Kommunistische Partei war geblieben und hatte aus ihrem Siebenstern das Café 7Stern gemaht, das sich architektonisch dem Trend und den Bedürfnissen der jetz 40-jährigen Grünen anpasste. Er war nicht oft hier zu Gast; es war schwer, mit jemandem ins Gespräch zu kommen.
pp 37-38 from Sie sprechen mit Jean Améry, was kann ich für sie tun? by Kurto Wendt

Near fragment in space

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Gustavs Laune besserte sich, als sie an diesem strahlend schönen Sommertag die Ringstraße entlangfuhren. Die Pferde trabten, der Wagen rollte dahin und eine glänzende Fassade nach der anderen zog an ihnen vorbei.
Die fünf Stockwerke hohen Gebäude am Ring waren reichlich mit Skulpturen und Stuck geschmückt, korinthisch und dorische Säulen, liebliche Karyatiden... Bei der ornamentalen Gestaltung der Fassanden hatten die Ringstraßenbarone keine Kosten gescheut. Einige Häuser waren bis hoch hinauf vergoldet. Unwillkürlich musst er an die goldverzierten Plafonds im Palais Schwabenau denken. Mächtig breit, ja kollosal und bombastisch wirkte der ganze imperiale Pomp. Alles Imitation. Nichts Neues, nichts Geniales, dachte Gustav. Nur der Schein zählt. Beim Anblick all der luxuriösen Geschäfte und prachtvollen Hotels gab er sich dann doch süßen Tagträumen hin. Sah sich mit Margarete in einer der elegant ausgestatteten Suiten des Hotel Imperial frühstücken, mit ihr Arm in in Arm über die Kärnternstraße flanieren und bei einem Juwelier goldene Ringe kaufen...
pp 59-60 from Der Tod fährt Riesenrad by Edith Kneifl