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Bis zur Neige - Ein Fall für Berlin und Wien - pp 91-92
In der Währinger Straße gab es Parkplätze in Hülle und Fülle. Wer in diesen Wochen nicht ohnehin im Urlaub war, verbrachte den Sonntagnachmittag an der Alten Donau oder im Freibad. Anna kaufte sich am Kutschkermarkt ein Eis – »Wie immer, Frau Inspektor?« –, seit Signor Rocco irgendwie erfahren hatte, dass Anna Kriminalbeamtin war, ließ er es sich nicht nehmen, sie besonders zuvorkommend zu bedienen. Sie ging noch ein Stück die Straße stadtauswärts und betrachtete die Schaufenster ihrer Stammbuchhandlung. Doch selbst hier war ihnen nichts Kreativeres eingefallen, als die Auslage mit dem üblichen aufblasbaren Sommer-Sonne-Strand-Krokodil und leichter Lektüre zu dekorieren. Ich sollte mal wieder eine richtig schöne Liebesschnulze lesen, dachte sie und betrachtete skeptisch die kitschigen Cover.
Near fragment in time
Er sah die Bilder von sich als Maturant, in Anzug und Masche und Brille und vor dem Bauch gefalteten Händen, deren eine einen schwarzglänzenden Zylinder hielt, von sich als Studienanfänger in der verwirrend großen Stadt Wien, die Universität für Bodenkultur beim schönen Türkenschanzpark, wo es echte Wildenten gab, von den Bars und Kaffeehäusern, die ihm schneller als etwas sonst Zuhause wurden, von Lorenz, dem Unfall mit dem gestohlenen Auto, von Lorenz bildschöner Schwester, deren Name ihm seit einiger Zeit immer wieder halb entfiel, mit der er so lange eine Affaire gehabt hatte, ohne sie doch je zurückzulieben.
pp from Roter Flieder by
Near fragment in space
Der alte Schwarz: (verträumt) "Wie gehts deinem Vater, dem guten alten Ossi? Ist er gut aufgehoben?" Der junge Willy Klang: "Sie haben keinen Begriff davon, wie überfüllt das Rothschildspital heutzutag ist. Es gibt nur noch verletzte Juden, kommt mir vor. Er hats gut, Philipp, er ist als Arzt ein bissl besser dran."
pp 58 from Dunkelstein by