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Lässliche Todsünden - pp 160-161
Aber das Mädchen fiel ihm auf. Es ähnelte wohl ein wenig der jungen Isolde, das erkannte er erst später. Vielleicht war es das Lächeln, das ihn irritierte, ein Lächeln so maskenhaft, wie er selbst sich oft beim Freundlichsein fühlte. Das Mädchen kam von rechts, aus der Goldschmiedgasse, sie stießen fast zusammen, er wich nach links aus und taumelte beinhae, es lächelte ihn auf jene befremdliche Weise an und ging zügig weiter, den Dom entlang und schließlich in den Hof der Deutschen Ordenskirche hinein, Cajou, der am Graben einen Espresso hatte trinken wollen, bog stattdessen ab und schlenderte in die Singerstraße. Dort erschien das Mädchen prompt, das schwere Tor fiel hinter ihm zu. Es ging schnell, so schnell wie er, es war leicht, ihm zu folgen. Cajou dachte gar nichts Bestimmtes, er ging einfach weiter, ihm war ja egal, wohin.
Near fragment in time
Sie standen auf einem großen gepflasterten Platz, auf den mehrere Straßen mündeten. Die Gebäude, die ihn umstanden, waren recht herrschaftlich. Eines war mit Türmchen versehen, die eine größere und eine kleinere Kuppel zierten, ein weiteres fiel durch einen schönen steinernen Balkon auf. Das Wahrzeichen des Platzes war jedoch eine barocke Pfarrkirche in Weiß mit einem hohen Turm, auf dem Kreuzblumen und Kreuze prangten. “Mariä Geburt?”; fragte Rheinhardt.
pp 128 from Kopflos by
Near fragment in space
Um auf die ganze Stadt hinuntersehen zu können, muss man auf einen der Hügel am Stadtrand, nehmt jetzt den Kahlenberg, nur zum Beispiel:
Man fährt mit der U4 bis Heiligenstadt und dann weiter mit dem 38A. Man kann auch mit der Straßenbahnlinie 38 bis Grinzing fahren und dann in den 38A umsteigen. Oder ihr nehmt den D-Wagen, fahrt bis Grinzinger Straße und steigt dort in den 38A um. Es gibt mehr als drei Wege, aber am Autobus 38A führt keiner vorbei, wenn ihr nicht zu Fuß gehen wollt. Und jeder dieser Wege ist weit, es ist schon fast eine Reise.
Aber wenn man oben steht, kann man hinuntersehen:
Auf die Donau, die neue Donau, die alte Donau.
Den Stephansturm.
Den Fernwärmeturm.
Den Donauturm.
Es heißt, man sieht Maria am Gestade, wenn das Wetter klar ist.
Ich weiß: Das AKH, seine grauen Türme, sieht man von überall und auch bei Nebel.
Dann stellt man sich die Menschen vor, die man kennt in der Stadt, winzig, von hier oben betrachtet. Man sieht natürlich nicht in die Kleine Pfarrgasse oder in die Margaretenstraße, aber man kennt doch die Richtung, kann sich am Riesenrad und an der Karlskirche orientieren. Man weiß auch, wo Ottakring liegt, obwohl man die Brauerei nicht sehen kann.
Abschließend kann man noch die Arme ausbreiten, die Stadt umarmen; so tun, also ob.
Dann lacht man kurz über alles und geht hinunter. Oder man fährt mit dem 38A weiter auf den Leopoldsberg und macht das Gleiche noch einmal.
Später setzt man sich zu Hause hin und denkt: Wer jetzt oben steht und hinunterschaut, so wie man selbst vor etwa zwei Stunden, sieht auf die ganze Stadt hinunter, auf alle, auf einen selbst auch.
Ist die Aussicht nicht schön.
pp 85-87 from Verlass die Stadt by
Man fährt mit der U4 bis Heiligenstadt und dann weiter mit dem 38A. Man kann auch mit der Straßenbahnlinie 38 bis Grinzing fahren und dann in den 38A umsteigen. Oder ihr nehmt den D-Wagen, fahrt bis Grinzinger Straße und steigt dort in den 38A um. Es gibt mehr als drei Wege, aber am Autobus 38A führt keiner vorbei, wenn ihr nicht zu Fuß gehen wollt. Und jeder dieser Wege ist weit, es ist schon fast eine Reise.
Aber wenn man oben steht, kann man hinuntersehen:
Auf die Donau, die neue Donau, die alte Donau.
Den Stephansturm.
Den Fernwärmeturm.
Den Donauturm.
Es heißt, man sieht Maria am Gestade, wenn das Wetter klar ist.
Ich weiß: Das AKH, seine grauen Türme, sieht man von überall und auch bei Nebel.
Dann stellt man sich die Menschen vor, die man kennt in der Stadt, winzig, von hier oben betrachtet. Man sieht natürlich nicht in die Kleine Pfarrgasse oder in die Margaretenstraße, aber man kennt doch die Richtung, kann sich am Riesenrad und an der Karlskirche orientieren. Man weiß auch, wo Ottakring liegt, obwohl man die Brauerei nicht sehen kann.
Abschließend kann man noch die Arme ausbreiten, die Stadt umarmen; so tun, also ob.
Dann lacht man kurz über alles und geht hinunter. Oder man fährt mit dem 38A weiter auf den Leopoldsberg und macht das Gleiche noch einmal.
Später setzt man sich zu Hause hin und denkt: Wer jetzt oben steht und hinunterschaut, so wie man selbst vor etwa zwei Stunden, sieht auf die ganze Stadt hinunter, auf alle, auf einen selbst auch.
Ist die Aussicht nicht schön.