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Die Arbeit der Nacht - pp 18-19

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"Ist hier jemand?" In der weiten Kassenhalle klang seine Stimme lächerlich schwach. Die Zange an der Schulter, stapfte er die Treppe hinauf zur Wartehalle. Die Wechselstube, der Zeitungsladen, die Stehcafés, alles war geschlossen. Er ging hinaus zu den Bahnsteigen. Mehrere Züge standen da wie abfahrbereit. Er ging zurück zur Wartehalle. Wieder hinaus zu den Bahnsteigen. Zurück. Hinaus. Er sprang in den Intercity nach Bregenz. Waggon um Waggon. Abteil um Abteil durchsuchte er den Zug.
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  Westbahnhof

Near fragment in time

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Viel hatte Johannes Gerlitzen nicht mit den anderen Studenten zu tun. Eisern verbrachte er die meiste Zeit in der Nationalbibliothek. Alle Leseplätze waren mit Leselampen ausgestattet, und es gab nichts, was man nicht nachschlagen konnte.
pp 42 from Blasmusikpop by Vea Kaiser

Near fragment in space

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Gerd fuhr jüngst mit der Linie U3 Richtung Ottakring. (So beginnen große Geschichten.) In der Station Schweglergasse fällt sein Blick auf einen brennenden Mistkübel. Gerd steigt aus, ergreift den Feuerlöscher und erstickt die Flammen. Eine Rußwolke zieht über den Bahnsteig und verlässt (mit den meisten Passanten) die Station. Gerd meldet den Vorfall der Stationsleitung. Kurze Zeit später erscheint ein entspannter Bediensteter der Wiener Linien mit einer Wasserflasche in der Hand, erfasst die Situation und murrt: "Na super, danke, jetzt kömma den Reinigungsdienst holen!" Der gebrandmarkte Löscher entgegnet: "Hören Sie, der Kübel war unbeaufsichtigt. Ich konnte ja nicht wissen, dass da schon wer unterwegs ist, um den Brand zu bekämpfen." Darauf der Bedienstete: "Es ist immer wer unterwegs." Sagt es, nimmt den Feuerlöscher und geht.
Diese Geschichte schreit nach einer Moral für uns Fahrgäste: Entdecken wir in einem U-Bahn-Schacht Feuer, so lassen wir es brennen! Es besteht kein Grund zur Sorge. Und sollte es aus fünfzehn Mistkübeln gleichzeitig qualmen, so heben wir unsere Daumen zur öffentlichen Wertschätzung. Die Wiener Linien haben alles im Griff. Bei denen ist immer wer unterwegs.
pp 118 from Die Vögel brüllen: Kommentare zum Alltag by Daniel Glattauer