Arrows_down
Arrows_up
« Back to Die Liebermann-Papiere

Die Liebermann-Papiere - pp 44

Quote
Am Fuß des Abhangs jenseits der barocken Gärten mit ihren Hecken, Brunnen und Statuen lag der relativ bescheidene untere Palast. Dahinter kamen die Türme, Kuppeln und Bauten der Stadt, die sich an einem Horizont aus blauen Hügeln verloren. Ein leichter Nebel hatte sich über das Panorama gelegt und verdichtete die undurchdringliche Stille noch. Die stolze Hauptstadt wirkte geisterhaft - ja geradezu seltsam transparent.
  44
  44
  No
  Yes
  No
  No
  (none)
  Belvedere

Near fragment in time

Quote
(...) warum dieser Flughafen so hässlich sein muss, was das soll, dieser Riss auf der Fassade, dieser blaue Riss, und das hätten sie gern, warum ist da dieser blaue Riss in der Fassade, das ist doch wirklich ein Supermissverständnis von Dekonstruktion, einen Riss auf etwas zeichnen, das hätten sie gerne, dass das reicht, ganz offensichtlich reicht das, im Gegenteil, das ist genau das Richtige, den Zeitgeist außen draufschmieren und drinnen lassen wir alles so, wie es immer war, aber dieser Flughafen, der wächst auch wie ein Schwamm, wie so ein Betonschwamm und wäscht über die Felder drüber, ob man das nicht anders machen kann, konzentrierter, geplanter, ich meine, ich will ja, fliegen, aber muss deshalb gleich die ganze Ebene mit Asphalt überzogen werden und die Betonbaracken bis in die Slowakei reichen, aber diese Unplanung, das ist alles geplant, es soll keinen schönen Ort mehr geben, und wenn das jetzt schief geht, mit diesem Krieg und dem Öl, und wenn keiner mehr fliegen kann, und all diese Gebäude sind jetzt schon hässlich, als Ruine wird das superätzend (...)
pp 179-180 from Jessica, 30 by Marlene Streeruwitz

Near fragment in space

Quote
Die abendliche Frühlingssonne breitete einen goldenen Teppich über den Mosesbrunnen. Der Franziskanerplatz zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der angenehmen Temperaturen wegen hatte das Personal des Kleinen Cafes einige Tische ins Freie gestellt. An einem dieser Tische saß Marc Vanhagen mit seinem Gast. Links ragte ein Teil des Franziskanerklosters in ihr Sichtfeld, dessen Renaissancefassade italienisches Flair nach Wien brachte. An das Kloster schmiegte sich das wahre Prunkstück des Platzes. Die Franziskanerkirche dominierte mit ihrer für einen Sakralbau schmalen, bläulich grauen Fassade das herrliche Ambiente.
pp 499 from Canard Saigon by Harald Friesenhahn