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Die Liebermann-Papiere - pp 121

Es war später Nachmittag, aber die Kronleuchter im Café Schwarzenberg brannten bereits hell. Draußen dämpfte ein beharrlicher Nieselregen das Licht. Liebermann sah hinaus zum Schwarzenbergplatz und dem großen Reiterstandbild Prinz Karl von Schwarzenbergs, eines fahlen, geisterhaften Reiters, der sachte aus dem feinen Nebel auftauchte.
Near fragment in time

Anläßlich der Wiener Weltausstellung wurde das Hotel Metropol nach Plänen der Architekten Carl Schuhmann und Ludwig Tischler in den Jahren 1871-73 für die Wiener Baugesellschaft errichtet. In der zum Morzinplatz gewendeten Hauptfassade konzertierte sich eine Fülle architektonischer Ausdrucksmöglichkeiten der Epoche. Toskanische Säulen am Portikus, eine große Ordnung aus korinthischen Säulen, die teils überlebensgroßen Figuren als Stütze dienten, teils in paarweiser Anordnung das Gebälk von Flankenvorsprüngen trugen, und eine ädikulagerahmte Uhr inmitten einer vasengeschmückten Attikabalustrade verliehen dem Bauwerk große Plastizität. Der glasüberdachte Innenhof und ein reich ausgestatteter Speisesaal allgemein gerühmt. Das Gebäude wurde von einer Bombe getroffen und brannte aus, von den Fassaden wurde jedoch nur eine Hälfte der Gonzagagassenfront zerstört. Bekanntlich war das Hotel Metropol in der Zeit der deutschen Besatzung Sitz der Geheimen Staatspolizei; die Sprengung der Ruine diente vor allem der Austilgung eines Ortes der Gräuel. Der sogenannte Leopold-Figl-Hof entstand an jener Stelle zu einem Zeitpunkt, als das gestalterische Niveau im Bereich des stadtseitigen Donaukanalufers sich auf einem Tiefpunkt befand. Das vor dem Gebäude angepflanzte Gestrüpp bildete für Jahre die dazu passende Gartengestaltung.
pp 121 from Stadtbildverluste Wien - Ein Rückblick auf Fünf Jahrzehnte by
, , Near fragment in space

»Lass uns ins Café Schwarzenberg gehen. Ich könnte noch einen Kaffee gebrauchen.« Rheinhardt hielt inne und meinte dann noch: »Und etwas dazu vielleicht.«
pp 211-212 from Rendezvous mit dem Tod by