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Tacheles - pp 124

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Eigentlich sollte er diesen Erfolg feiern, dachte Bronstein. An einem solchen Tag ging man nicht einfach nach Hause, nein, man gönnte sich ein feines Abendessen, denn wenn einem das Leben schon einmal zulächelte, dann lächelte man am besten zurück. Bronstein maschierte kurz entschlossen Richtung Innenstadt und strebte der Kärnterstraße zu. Die nächsten zwei Stunden tat er nichts anderes, als sich allen möglichen lukullischen Genüssen hinzugeben. Dabei hatte er wohl auch ein klein wenig zu viel an alkoholischen Getränken konsumiert, denn als er sich auf den Heimweg machte, da spürte er die Wirkung des Weins recht intensiv.
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  Kärntnerstraße

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Nur eines fehlte mir noch zum Glück. Die schönen Töne aus der Breihenmehgitarre, Die Stromgeige aus Carnaby musste her, Harry Hassler war gefordert.
Und dann, eines Tages, wieherte es, und Harry Hassler sagte, die Messe, die Messe käme in die Stadt, hinten am Fluss, wo die Hallen sind, die große internationale Messe, sie käme. Was kommt sie, wie kommt sie, fragte ich Hassler, sein Haarstroh wogte vor Freude. Die Messe, dort, wo es alles gab, das neueste, Traktoren und Tonbandmaschinen, einfach alles, Transistorradios und Tastentelefone, Torsionsstäbe und Tischventilatoren. Und haben die auch Breihenmehgitarren? Vielleicht, sagte Hassler, schon möglich, man wird sehen, ich würde es nicht ausschließen.
pp 62-63 from Boboville by Andrea Maria Dusl

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Zum dreizehnten Geburtstag wünschte sich Klara eine Getreidemühle. Von da an hatte sie meist irgendwelche angebrannten Laibchen auf dem Teller. Auf dem Küchentisch standen Jutesäckchen mit verschiedenen Sorten von Körnern. Getreide und Mehl waren in der Umgebung der Mühle auf dem Boden verstreut. Klara musste ihr Dinkellaibchen selber kochen. Aber immerhin saß sie in ihrer ersten vegetarischen Phase mit uns bei Tisch. Ein paar Monate lang konnte sie uns Fleischessern noch zusehen, konnte sie uns noch riechen. Das sollte sich ändern. Sie begann für den Tierschutzverein Vier Pfoten Flugblätter zu verteilen, nicht nur in der Kärntner Straße und am Stephansplatz, auch bei uns zu Hause im Speisezimmer. Wenn wir beim guten Paprika-Henderl saßen, hielt sie uns das Foto eines gigantischen Käfigbaus unter die Nase. Man sah die Flucht eines aufgetürmten Zellengeheges, voll gestopft mit Tausenden von Hühnern.
pp 135-136 from Das Vaterspiel by Josef Haslinger