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Verlass die Stadt - pp 58

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In der Liebhartsgasse wacht Gudrun auf, obwohl der Wecker noch nicht geläutet hat. In letzter Zeit kann sie morgens nicht mehr lang schlafen, ob das am verdammten Sommer liegt, fragt sie sich. Es ist erst acht Uhr und schon dreißig Grad heiß. Aber das größere Problem ist die verdammte Sonne, die sich durch die schmutzigen Fenster zwängt und Gudrun zuruft: Steh auf, mach was aus deinem Leben, nutze den Tag! Und Gudrun dreht sich noch einmal um und denkt: Ach Sonne, geh scheißen, aber da ist es schon vorbei und Gudrun steht auf, obwohl ihre Schicht im Petars erst am Nachmittag beginnt.
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  Liebhartsgasse

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Wer in Wien ins Kaffeehaus geht, der geht heim. Ich habe zwar daheim kein Kaffeehaus als Zuhause, aber im Kaffeehaus bin ich selbstverständlich daheim. Wenn wir unser Kaffeehaus betreten, sind wir im Selbstverständlichen eingewohnt. Das Café Bräunerhof ist ein Ort, im welchem die Zeit aufbewahrt wird. Es ist alles wie immer. Echter Marmor, stabile Tische, Plüsch, Zeitungen, Ober im Smoking, das Glas Wasser zum Kaffee, und in der Mitte des Etablissements befindet sich jene Vorrichtung, in der die Zeit gestapelt, gepackt und schließlich vernichtet wird. Allerlei Leute wohnen im Bräunerhof. Sie sitzen, nachdem sie erschienen sind, um die Tische, lesen Zeitung, essen süßes Zeug, das in Wien so bitterlich herrlich schmeckt, nippen an den diversen Kaffeearten, großer Brauner, Melange, Einspänner, Kapuziner, Schale Gold, Mokka, Verlängerter, also sieben Kaffees, bis die Schalen leer sind.
pp 175 from Man ist viel zu früh jung. Essays und Reden by Robert Schindel

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Es war noch sehr wenig los in der Blauen Tomate, Frank war 15 Minuten zu früh und bestellte einen großen Espresso mit einem kleinen Amaretto.
[…]
Sie gingen denselben Weg zurück, den sie bei ihrem ersten Treffen gegangen waren und sie schwiegen wie damals.
Sie steuerten das Cafe Concerto an; im Keller war an diesem Abend eine belgische Ska-Band angesagt. Bo zahlte den Eintritt für sie beide, bestellte zwei Gin Tonic und steuerte einen mit Rosen dekorierten Tisch an; sehr ungewöhnlich für dieses Lokal.
[…]
Die Band packte ihre Instrumente zusammen und mischte sich dann biertrinkend unter die Groupies beiderlei Geschlechts. Frank und Bo zogen weiter, zuerst ins Carina, dann ins Chelsea.
pp 111-112 from Sie sprechen mit Jean Améry, was kann ich für sie tun? by Kurto Wendt
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