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Rendezvous mit dem Tod - pp 136
Rheinhardt betrat das Café Museum mit Bathild Babels Adressbuch in der Hand. Er fand das Ambiente des neuen Kaffeehauses nicht sonderlich einladend, es wirkte recht kühl, und die einfache Einrichtung hatte etwas Unfertiges. Kurz nach der Eröffnung des Café Museums hatte Rheinhardt Liebermann gefragt, was er davon halte. Der junge Arzt hatte beharrlich die Meinung vertreten, dass der Architekt Adolf Loos ein Genie sei. Begeistert hatte er sich über die Tugenden der klaren Linie und der Einfachheit ausgelassen. (S. 136)
Near fragment in time
"Damit war eine ursprüngliche multifunktionale Armen- und Alten-Versorgungseinrichtung in eine Medizinische Institution umgewandelt worden. im gleichen Jahr wurde daneben ein Gebär- und Findelhaus errichtet, das der Eindämmung des von Aufklärern heftig kritisierten Kindesmords dienen sollte. Die ledigen, überwiegend armen Mütter konnten hier ihre Kinder anonym zur Welt bringen. Ebenfalls 1748 wurde in Wien ein "Irrenhaus", das im sogenannten "Narrenturm" untergebracht war, seiner Bestimmung übergeben"
pp 105 from Armut und Reichtum in der Geschichte Österreichs by
Near fragment in space
Tamara zog ihre zu weite Hose etwas hoch und ließ sich in den Schneidersitz sinken.
"Was machen wir jetzt?" Mit meinen Schuhspitzen schob ich platt getretene Zigarettenstummel zur Seite.
"Jetzt sitzen wir da."
"Warum?"
"Weil man das so tut, dasitzen und Bier trinken und die Leute fragen, ob sie einem Geld geben."
Ich setzte mich auf den Boden, ein Mädchen mit Dreadlocks ging vorbei. Sie trug neue Adidas-Sneakers, die so weiß waren wie Gletscherschnee vor der industriellen Revolution. Dabei dachte ich an die Schule, daran dass dort gerade Mittagspause war, an den Vorteil von Jausengeld und an meinen leeren Magen.
Tamara holte eine Dose Bier aus den Untiefen ihrer Hosentasche. Wir tranken. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich an die Steinwand, alles um mich herum verwandelte sich in ein Rauschen, in dem ich meinen Hunger vergaß. In regelmäßigen Abständen zogen die Junkies an uns vorei, mit ihren monotonen "Substi, Substi"-Rufen, die zuerst kürzer und dann wieder länger wurden, je nachdem ob sie sich näherten oder entfernten.
"Dopplereffekt", kicherte Tamara, und ich wusste nicht, ob sie nun den physikalischen oder den alkoholischen meinte.
Irgenwann in ihrem Leben hatte Tamara die eine oder andere Bildungseinrichtung besucht und mit großer Wahrscheinlichkeit sogar studiert. Aber konkreten Fragen über ihr Leben wich sie aus. Manchmal sagte sie etwas über Quanten und Strings und Quarks und Spins, dabei verdunkelte sich ihr sonst so helle Iris, sie kniff die Augen zusammen, ihre feinen Fältchen wurden sichtbar, und sie raufte sich die ohnehin in alle Richtung abstehenden Haare. Leider hatte sie zwischen ihr Wissen Lücken gesoffen, sodas die Zusammenhänge für sie nur noch schwer herstellbar waren.
"Gib mir die Schnapsflasche", sagte sie immer, wenn ich etwas von ihr wissen wollte, "dann geht es leichter."
Aber leicht ging nur noch eines: was man in welcher Form rauchen, spritzen oder schnupfen konnte und was besser nicht.
pp 13-15 from Chucks by
"Was machen wir jetzt?" Mit meinen Schuhspitzen schob ich platt getretene Zigarettenstummel zur Seite.
"Jetzt sitzen wir da."
"Warum?"
"Weil man das so tut, dasitzen und Bier trinken und die Leute fragen, ob sie einem Geld geben."
Ich setzte mich auf den Boden, ein Mädchen mit Dreadlocks ging vorbei. Sie trug neue Adidas-Sneakers, die so weiß waren wie Gletscherschnee vor der industriellen Revolution. Dabei dachte ich an die Schule, daran dass dort gerade Mittagspause war, an den Vorteil von Jausengeld und an meinen leeren Magen.
Tamara holte eine Dose Bier aus den Untiefen ihrer Hosentasche. Wir tranken. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich an die Steinwand, alles um mich herum verwandelte sich in ein Rauschen, in dem ich meinen Hunger vergaß. In regelmäßigen Abständen zogen die Junkies an uns vorei, mit ihren monotonen "Substi, Substi"-Rufen, die zuerst kürzer und dann wieder länger wurden, je nachdem ob sie sich näherten oder entfernten.
"Dopplereffekt", kicherte Tamara, und ich wusste nicht, ob sie nun den physikalischen oder den alkoholischen meinte.
Irgenwann in ihrem Leben hatte Tamara die eine oder andere Bildungseinrichtung besucht und mit großer Wahrscheinlichkeit sogar studiert. Aber konkreten Fragen über ihr Leben wich sie aus. Manchmal sagte sie etwas über Quanten und Strings und Quarks und Spins, dabei verdunkelte sich ihr sonst so helle Iris, sie kniff die Augen zusammen, ihre feinen Fältchen wurden sichtbar, und sie raufte sich die ohnehin in alle Richtung abstehenden Haare. Leider hatte sie zwischen ihr Wissen Lücken gesoffen, sodas die Zusammenhänge für sie nur noch schwer herstellbar waren.
"Gib mir die Schnapsflasche", sagte sie immer, wenn ich etwas von ihr wissen wollte, "dann geht es leichter."
Aber leicht ging nur noch eines: was man in welcher Form rauchen, spritzen oder schnupfen konnte und was besser nicht.