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Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre - pp 12

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Mary war beim Teetisch gesessen, den Blick draußen in der kaum beginnenden Dämmerung eines Nachsommer-Abends. Man sah hier eine Gasse entlang und dann über den Donau-Kanal (der kein Kanal ist, sondern ein erheblicher, breiter und tiefer, rasch fließender Teil des Stromes) hinüber ans andere Ufer.
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Als Xandl drei Jahre alt war, lernte Mizzi Schinagl auf einer Bank im Schönbornpark, durch Zufall sozusagen, eine geschwätzige und gefällige Frau kennen, die ihr sagte, es gäbe da ein Haus auf der Wieden, da wäre man gut aufgehoben – und noble Menschen verkehrten dort – und was wäre schon eine Pfaidlerei – und was wäre das überhaupt schon für ein Leben so, mit einem Kind und unverheiratet und mit einer Pfaidlerei.
pp from Die Geschichte von der 1002. Nacht by Joseph Moses Roth

Near fragment in space

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Sie trat ans Fenster und blickte auf die Rossauerlände hinunter. Die Summerstage, die Vergnügungsmeile am Donaukanal, lag verwaist in nachmittäglichen Hitze, nicht mal die beliebten Trampolins waren besetzt. Es war noch zu früh – ab sieben kamen die Beachvolleyballer, und dann würden sich auch die Lokale, die sich hier aneinanderreihten, füllen. Anna verspürte eine seltsame Nervosität, gepaart mit großer Müdigkeit. Noch war Bachmüller an einem Herzinfarkt gestorben, noch gab es keinen offiziellen Arbeitsauftrag, noch konnte sie nach Hause fahren, sich ihr Buch schnappen und den Rest des Nachmittags auf dem Sofa verdösen. Anna checkte ihre privaten Mails, Urlaubsgrüße ihrer Freundin Andrea und eine Einladung zum Sommerspritzer-Trinken ihres alten Freundes und zeitweiligen Verhältnisses Harald, ansonsten nur Werbung und diverse Benachrichtigungen über Millionengewinne, diesmal vorwiegend aus dem asiatischen Raum. Sie fuhr den PC hinunter, steckte den Standard-Artikel über Bachmüller in die Tasche und machte sich auf den Weg nach Hause.
pp 91 from Bis zur Neige - Ein Fall für Berlin und Wien by Petra Hartlieb, Claus-Ulrich Bielefeld