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Don Juan de la Mancha - pp 75-76

Na und? Alles, was du erzählst, phantasierst, erfindest, sagt etwas über dich aus. Weil nur du es so erfinden kannst. Das ist das Objektive daran. Ich meine, ich bin keine Therapeutin, aber ich stelle mir vor, dass Therapeuten das so sehen: Du bist, was du erzählst.
Ja und nein. Der Marxer Keller.
Was ist damit?
Den hat es nie gegeben.
Du hattest gar keine Studentenwohnung?
Doch. Aber keine Souterrainwohnung. Glaubst du im Ernst, dass ich einen feuchten Keller miete, um von zu Hause wegzukommen? Ich hatte eine ganz normale kleine Wohnung im zweiten Stock.
In der Marxergasse?
Nein. In der Lassallestraße. Durch die Marxergasse fahre ich immer auf dem Weg zu Hannah.
Und warum hast du -
Das hast du doch gesagt: Ich bin, was ich erzähle! Vielleicht ist der Marxer Keller ein Bild dafür, wie ich mich damals gefühlt habe. Oder dafür, was ich fühle, wenn ich an damals denke. Die Lehrjahre der Lust. Irgendwie unter Tag. Dunkel. Feucht. Und nicht auf Augenhöhe mit dem sozialen Leben der anderen.
Ja und nein. Der Marxer Keller.
Was ist damit?
Den hat es nie gegeben.
Du hattest gar keine Studentenwohnung?
Doch. Aber keine Souterrainwohnung. Glaubst du im Ernst, dass ich einen feuchten Keller miete, um von zu Hause wegzukommen? Ich hatte eine ganz normale kleine Wohnung im zweiten Stock.
In der Marxergasse?
Nein. In der Lassallestraße. Durch die Marxergasse fahre ich immer auf dem Weg zu Hannah.
Und warum hast du -
Das hast du doch gesagt: Ich bin, was ich erzähle! Vielleicht ist der Marxer Keller ein Bild dafür, wie ich mich damals gefühlt habe. Oder dafür, was ich fühle, wenn ich an damals denke. Die Lehrjahre der Lust. Irgendwie unter Tag. Dunkel. Feucht. Und nicht auf Augenhöhe mit dem sozialen Leben der anderen.
Near fragment in time

Um neun hat Ella das Treffen mit der Kundin. Die Frau ist wie alle, nervös, ganz fahrig, unglücklich; eine mittelgroße, bleichgesichtige Frau um die Vierzig mit rötlichem Haar und ziemlich starken Formen. Das Treffen findet im Burggarten statt, weil sich manche Dinger besser im Gehen besprechen.
pp 11 from Anna nicht vergessen by
Near fragment in space

Das kleinere der beiden einstigen Stadthäuser der Grafen Salm liegt in einer schmalen Gasse unweit der breiten, häßlichen Landstraße Hauptstraße. Ich habe sie nie gemocht, diese Gegend Wiens, mit den langweiligen Kaufläden, den billigen Beiseln, dem Biergeruch und den schäbigen Marktständen, an denen man Znaimer Gurken und Gewürze, Obst, Bänder und blecherne Rosenkränze verkauft. Oft durchquerte ich sie an Sonntagvormittagen, wenn ich mit meinem Hund zu einem Spaziergang in den Prater ging. Auch zu einer Zeit, in der ich bereits die Ästhetik des Verfalls entdeckte, suchte ich in diesem Viertel vergeblich nach den Reizen von Belleville und Ménilomontant. All das ist vorbei. Die Hauptstraße des Bezirks ist womöglich noch unattraktiver geworden. Überdies hat sie sehr unter Bombenangriffen gelitten und sieht, wie eine unschöne Frau in Verzweiflung, noch abstoßender aus.
Nur die Rochuskirche mit ihren drei Heiligen, deren Umrisse sanft geschwungen über alle Häuserfassaden thronen, verleiht dem Stadtteil noch etwas von der Anmut, die er in früheren Zeiten besaß. Damals standen nicht nur das Palais Razumovsky, sondern auch die beiden Salmschlässer inmitten grüner Wiesen, ihre Gärten reichten hinab zum Fluß und zu den Donauauen mit wilden Vögeln und seltenem Getier.
pp 31 from Rückkehr nach Wien by
Nur die Rochuskirche mit ihren drei Heiligen, deren Umrisse sanft geschwungen über alle Häuserfassaden thronen, verleiht dem Stadtteil noch etwas von der Anmut, die er in früheren Zeiten besaß. Damals standen nicht nur das Palais Razumovsky, sondern auch die beiden Salmschlässer inmitten grüner Wiesen, ihre Gärten reichten hinab zum Fluß und zu den Donauauen mit wilden Vögeln und seltenem Getier.